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(„Chronik eines angekündigten Todes” von Francesco Rosi. Nach dem gleichnamigen Roman von Gabriel Garcia Marquez. Mit Ornella Muti, Irene Papas, Rupert Everett, Anthony Delon, Gian Maria Volonte)

Der als Phantast geltende kolumbianische Nobelpreisträger Marquez versteht sich selbst als Realist. Archaisches Weltverständnis ist nach wie vor Wirklichkeit. Die gleichnamige Vorlage für den Film ist nicht nur Literatur, sondern ein Stück erlebte Wahrheit: Bayardo San Roman feiert in einem kleinen Dorf an der Karibikküste Hochzeit mit Angela Vicario: keine Liebesheirat. Als der Ehemann merkt, daß seine Braut keine Jungfrau ist, schickt er sie den Eltern zurück. Angelas Brüder brechen auf, um den angeblichen Übeltäter, Santiago Nasar, zu töten. Marquez hielt dieses sein Buch für besser als .Jiundert Jahre Einsamkeit”.

Der Film freilich verwandelt den grausam-trockenen Stil in ein zu schönes, opulentes Bilderbuch. Rosi („Christus kam nur bis Ebo-li”) erliegt dem Zauber der Tropen und „veropert” gefällig die literarische Intention. Die Ästhetik richtet sich gegen die Anklage der Gewalt.

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