Am 1. Juli ist Heribert Hu- sinsky während einer Ur- laubsreise in Südfrankreuh einem vierten Herzinfarkt er- legen. Sein engagiertes Leben war das eines Bekenners der ersten Stunde. Das bewußte und kämpferische Bekenntnis zur Kirche Und zur Ablehnung des Nationalsozialismus hatte - wie für viele unseres Jahrganges 1923 - mit der Okkupation Österreichs und der Sammlung der bekenntnisfreudigen ka- tholischen Jugend in der „Pfarr- jugend" begonnen.
Wir hatten uns - eine glückli- che Fügung ließ ihn schwer verwundet aus der hoff- nungslosen Winterschlacht von Stalingrad ausfliegen - dann wieder im Behelfsinfek- tionskrankenhaus in Purkers- dorf getroffen, wo es der un- vergeßliche Primarius Josef Zi- kowsky, unzähligen Soldaten aller Dienstgrade unter eigener Lebensgefahr ermöglichte, das Kriegsende gesund zu überle- ben und damit unverzüglich zum Wiederaufbau zur Verfü- gung zu stehen.
Schon kurz nach unserem ge- meinsamen Marsch nach Wien konnten wir bei der Wiederer- öffnung des Betriebs der Uni- versität Wien mitwirken. Heri-
bert Husinsky, der Geschichte Germanistik und Zeitungswis- senschaften studierte, gründe- te als erster Pressereferent der Österreichischen Hochschüler- schaft die „Akademische Rund- schau" als erste akademische Zeitschrift nach dem Krieg.
In seiner dann folgenden j our- nalistischen Laufbahn folgte er dem väterlichen Engagement: Leopold Husinsky, ehemaliger Redakteur der „Reichspost" Friedrich Funders, leitete un- mittelbar nach dem Krieg als Chefredakteur das populäre, der ÖVPnahestehende „Kleine Volksblatt" in Wien. Heribert trat 1948 in die Redaktion der Tageszeitung „Neues Öster- reich", wurde Stellvertretender Chefredakteur und 1960 des- sen Geschäftsführer. 1966 und 1967 Pressereferent der ÖVP Oberösterreich hat er jahrelang die Niederösterreichausgabe des „Volksblattes" geleitet und ihm bis zuletzt als hochge- schätzter Kommentator ge- dient. Schließlich war er Po- litischer Referent der ÖVP- Niederösterreich.
Mit Heribert Husinsky ist eine Persönlichkeit wertkon- servativer Zuverlässigkeit ge- storben.
