Zehn Jahre nach ihrer Gründung blickt die Interessengemeinschaft (IG) österreichischer Autoren auf einen langen mühsamen Weg zurück. Außer einigen Teilerfolgen auf dem Gebiet des Tantiemenrechtes blieben die meisten der gewichtigen Forderungen nach dem diesem Berufsstand in anderen Ländern längst Zustehenden bisher unerfüllt. Österreich - das Land der reproduzierenden Kunst (Bundestheater)!
Vor allem ist die Forderung nach dem in der Bundesrepublik Deutschland längst selbstverständlichen Bibliotheksgroschen immer noch unerfüllt. Er würde den heute den Autoren almosenhalber gewährten Sozialfonds auf eine rechtliche Grundlage stellen und zusätzlich den Autoren ein Mindesteinkommen zukommen lassen können.
Weiters taub bleibt der Finanzausschuß des Parlaments in Sachen Reformierung des § 38 des Einkommenssteuergesetzes, der die nebenberuflichen Schriftsteller ungerechtfertigterweise vor den hauptberuflichen durch den nur halben Steuersatz privilegiert.
Immer noch kämpft über all dem die IG darum, daß der Schriftsteller hierorts als eigener Beruf definiert und behandelt wird, der weder den Arbeitnehmern, den freien Unternehmern noch den Gewerbetreibenden vergleichbar ist. Wie Milo Dor, der Präsident der IG, bei einer kleinen Rückschau im Presseclub ,,Concordia" ausführte, wird sich der gesamtösterreichische Schriftstellerkongreß im kommenden März wieder, mit dem Großteil der Forderungen beschäftigen müssen, für die bereits seit zehn Jahren gekämpft wird. Höhlt steter Tropfen endlich den Stein?