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Ein Mythos stirbt

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An einem grauen Regentag wurde in Paris ein Großer der bildenden Kunst zu Grabe getragen: Daniel Henri Kahnweiler. Er war kein Künstler, doch die Entwicklung und Verbreitung der modernen Kunst ist ohne seine Person kaum begreifbar. Die Pariser Kunstszene wäre farblos und spannungslos geblieben ohne ihn. Daniel Henry Kahnweiler war ein Mythos. Einer der letzten großen-Förderer und Mäzene. Ein Kunsthändler aus Berufung.

Um 1910 hat er mit dem Sammeln und Handeln begonn. Er hat die Fäuvisten entdeckt und gefördert, hat Maler wie De Vla-minck und Derain bekannt gemacht. Dann ist er auf Juan Gris, den Spanier gestoßen. Er hat die gesamte Produktion des jungen Picasso und des jungen Bracque gekauft.

Damit wurde die kubistische Kunst bekannt. Henry Kahnweiler hat lange vor allen anderen deren Bedeutung erkannt: ihre fast grausam präzise Voraussage. Und er hat damit Künstlern wie Bracque und Picasso die Existenz ermöglicht.

Kahhweiler ist nie Geschäftemacher gewesen. Auch wenn er Geschäfte gemacht hat. Im Zweiten Weltkrieg hat er fast alle Bilder verloren. Er hat trotzdem weitergesammelt. Mit dem selben Scharfsinn, mit dem selben, menschlichen Weitblick, den er immer wieder bewiesen hat.

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