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Ein Wundertäter

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Der heilige Antonius von Padua - Verantwortlicher eines überirdischen Fundbüros? Verkitscht mit Lilienstengel und Jesuskindlein? Verzerrt durch eine Unzahl von Legenden und Märchen? Wer war der Heilige wirklich, der 1946 von Pius XH. zum Kirchenlehrer erhoben wurde?

Als Antonius am 13. Juni 1231 - vor 750 Jahren-im Kla-rissinnenkloster Aracella auf dem Weg nach Padua starb, war er erst 36 Jahre alt. 1195 in Lissabon geboren, auf den Namen Fernandez getauft, trat er mit 15 Jahren in das Augustinerchorherrenstift Vicente do Fora bei Lissabon ein. In Coimbra erwarb sich Fernandez das theologische Rüstzeug, mit dem er später gegen die theologisch gebildeten Katharer auftreten konnte.

Als in Coimbra die ersten Märtyrer des jungen Franziskanerordens, die in Marokko von den Sarazenen hingerichtet worden waren, beigesetzt wurden, wollte auch Fernandez Missionar werden. So trat er 1220 in das Franziskanerkloster in Coimbra ein, nannte sich Antonio und ging noch im selben Jahr nach Afrika. Eine schwere Krankheit trieb ihn jedoch schon 1221 wieder zurück - ein Sturm verschlug sein Schiff an die Küste Siziliens.

Erst im letzten Viertel seines Lebens konnte Antonius in der Öffentlichkeit wirken. Der Widerhall seiner Tätigkeit in diesen neun Jahren durchzog Italien und Frankreich. Seine Beliebtheit wuchs rasch und mit ihr auch die Zahl der Wunder, die ihm zugeschrieben wurden und die dann sein Bild prägten.

Kurz vor seinem Tod führte Antonius die vierzigtägigen Fastenpredigten ein. Ihm war auch das Gesetz in Padua zu danken, nachdem ein Schuldner nur mit seinem Vermögen, nicht aber mit seiner Person, wie im römischen Recht, für seine Schulden haften solle.

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