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Eine Romanze

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Erst in den letzten Jahren gewinnt auch hierzulande die neue lateinamerikanische Literatur jene Bedeutung, die ihr zukommt. Einer der Vertreter der jungen argentinischen Literatur ist Mempo Giardinelli, dessen Roman „Heißer Mond — Luna ca-liente” nun in deutscher Sprache vorliegt.

Giardinelli beschreibt die Verstrickung zweier Menschen, des intellektuellen Ramiro und des dreizehnjährigen Mädchens Ara-celi. Ramiro tötet den Vater des Mädchens, der um diese Beziehung und die Vergewaltigung weiß, die am Beginn dieser Beziehung steht. In der Folge gerät Ramiro in die Untersuchungsmaschinerie der Polizei, kann sich jedoch dank seines überlegenen Verstandes und seiner Kühle halbwegs aus der Affäre ziehen.

Dieser Ruhe steht seine Unbeherrschtheit angesichts der jungen Araceli gegenüber. Er ist ihr ausgeliefert, erlebt sich als ihr Opfer, obwohl er doch Täter ist. Als er versucht, diese verhängnisvolle Beziehung zu beenden, erfüllt sich sein Schicksal erst recht. Weder eine Aufklärung noch eine Lösung stehen am Ende dieses Romans, unbestimmt bleiben: die Menschen, ihre Gefühle und der heiße Mond über ihnen.

HEISSER MOND - LUNA CALIENTE. Von Mempo Giardinelli. Piper-Verlag, München 1986. 130 Seiten, Ln., öS 171,60.

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