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Eingedunkelt

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Die konzertante Aufführung zweier Singspiel-Raritäten bei der „Schuber-tiade Feldkirch”: „Die Verschworenen” zeigt die Verarbeitung des „Lysistrata”-Stoffes mit durchaus vergnüglichem Effekt, „Claudine von Villa Bella” nach Goethe ist heute zählebiges Fragment - der 2. und 3. Akt wurden damals irrtümlich verheizt ! Peter Schreier als Dirigent blieb dieser „Schubertiade”-Eigenproduk-tion nichts an Feuer schuldig, unterstützt durch ein sechsköpfiges junges Ensemble, aus dem die Sopranistin

Ruth Ziesak und der Tenor Christoph Pregardien angenehm hervorstachen.

Das Symphonieorchester Vorarlberg wurde seiner Aufgabe durchaus gerecht, der eigentliche Star der Aufführung aber war der Arnold-Schönberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner, der mit bravouröser Leistung Schuberts Opernversuche zur lohnenden Wiederentdeckung machte. Als Erzählerin brachte Brigitte Fassbaender ihr komödiantisches Talent zur Wirkung.

Als Sängerin hatte sie am selben Tag mit dem ihr gewidmeten Liederzyklus „Eingedunkelt” des deutschen Komponisten Aribert Reimann der „Schubertiade” die erste Uraufführung in ihrer siebzehnjährigen Geschichte beschert: neun expressive Miniaturen für Altstimme solo, der Welt des jüdischen Dichters Paul Celan nachempfunden. Zusammen mit Reimann am Klavier und der heute 82jährigen Marianne Hoppe (Rezitation) kam dabei auch der Zyklus „Das Buch der hängenden Gärten” von Arnold Schönberg zur Aufführung. Das konservative Festival-Publikum ging begeistert mit.

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