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Eisrtgit im Hochsommer

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Wer dieser Tage die Sowjetunion bereist, dem kann trotz des hochsommerlichen Wetters der kalte Schauer über den Rücken laufen. Im Eishauch der Sowjetpropaganda gegen den Imperialisten Reagan" und die „deutschen Revanchisten" fröstelt es sogar Besucher aus einem neutralen Land, die bei ihren Gesprächspartnern in Moskau oder Leningrad für ein weniger konfliktgeladenes Ost-West-Verhältnis und Verständigung eintreten.

Der Blick hinter die Kulissen fällt so schwer wie eh und je. Aber vieles von dem, was erfahrene Sowjetbeobachter in den Machtzentren Moskaus ausgemacht haben, dürfte doch den Kern der Sache treffen: Einigelung und Ubervörsicht, aber auch Ratlosigkeit und Unsicherheit.

Fragen nach eventuellen Meinungsverschiedenheiten in der Kreml-Führung über die sowjetische Deutschlandpolitik, wie sie durch unterschiedlich akzentuierte Artikel im Parteiorgan .JPrawda" und in der Regierungszeitung .Jswestija" zum Vorschein kamen, werden von offiziellen Gesprächspartnern vom Tisch gewischt: Alles nicht wahr, alles eine Fehlinterpretation durch westliche Diplomaten und Journalisten.

Dennoch kann die nach außen zur Schau getragene Geschlossenheit nicht darüber hinwegtäuschen, daß es hinter den dicken Mauern des Kreml derzeit rumort. Es gibt in der letzten Zeit zu viele widersprüchliche Signale in der sowjetischen Außenpolitik.

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