1955 ist nicht nur das Jahr, in dem Österreichs Staatsvertrag unterzeichnet und das Verfassungsgesetz über die immerwährende Neutralität unseres Landes verabschiedet wurde. 1955 ist auch das Jahr, in dem Österreich seine Wehrhoheit wiedererlangte.Unter der Gesamtredaktion des Militärhistorikers Manfried Rauchensteiner ist aus Anlaß des 30. Geburtstages des Heeres im Bundesverlag eine Bild/Text-Dokumentation erschienen. „Ein Heer für jede Jahreszeit” nennt sich das Werk, in dem die Geschichte des Bundesheeres von den Anfängen, der B-Gendarmerie und den Provisorischen
Gleich mit zwei Mann war die FURCHE vergangene Wo-cheinPolen vertreten:Verlagslei-ter Walter Schaffelhofer auf Einladung der polnischen Bischofskonferenz im Rahmen einer Informationsreise der Katholischen Aktion Österreichs, der außenpolitische Redakteur Burkhard Bischof mit weiteren acht österreichischen Journalisten auf Einladung von Regierungssprecher Minister Jerzy Urban. Im folgenden Bericht ist zusammengefaßt, was die beiden FURCHE-Vertre-ter jeweils von ihren kirchlichen beziehungsweise staatlichen Gesprächspartner zum Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Polen erfahren
Der Thorner Prozeß ist zu Ende, die Urteile im Mordfall des Priesters Jerzy Po-pieluszko sind gesprochen. Dabei bleibt hervorzuheben: Es war ein in der kommunistischen Geschichte einzigartiges Ereignis, daß erstmals die Schergen des allmächtigen Staatssicherheitsdienstes vor Gericht öffentlich zur Verantwortung gezogen und dadurch Einblicke in die Mechanismen dieses Unterdrückung sapparates gewährt wurden.Freilich, die polnische Justiz gestattet nur kontrollierte Einblicke, Hintergründe und Hintermänner dieses Mordfalles blieben ungeklärt. Hauptmann Grzegorz Piotrowski und
Meyers auf acht Bände angelegte „Enzyklopädie der Erde" ist mittlerweile bei Band V angekommen (siehe auch FURCHE Nr. 36/82, 12/83, 43/83). Und auch die beiden zuletzt erschienenen Bände bestätigen das schon einmal kundgemachte Urteil über dieses breitangelegte Informationswerk: ein gelungenes, übersichtliches Konzept, eine ganz tolle Ausstattung.Sowohl jene Beiträge, die globale Themen behandeln (in den Bänden IV und V z. B. Ideologie, Kapitalismus, Kolonisation, Menschenrechte, Militärbündnisse, Nationalismus) wie die Länderporträts zeichnen sich dadurch aus, daß nicht nur
Nein, zu wundern braucht sich niemand über die Absagen der Besuche des ostdeutschen Staats- und Parteichefs Erich Honecker sowie des bulgarischen Staatsoberhauptes Todor Schiwkow in der Bundesrepublik.Die Ostberliner Begründung für die Absage — abträgliches Gerede von Bonner Regierungspolitikern — ist nicht überzeugend. Da sind die bulgarischen Erklärungen ehrlicher: die verschärfte internationale Lage nach der NATO-Nachrü-stung; die wiederaufgeflammten Diskussionen über die vom Zweiten Weltkrieg geschaffenen Realitäten und die Jalta-Beschlüsse.Die Sofioter Begründung verrät
Wer dieser Tage die Sowjetunion bereist, dem kann trotz des hochsommerlichen Wetters der kalte Schauer über den Rücken laufen. Im Eishauch der Sowjetpropaganda gegen den Imperialisten Reagan" und die „deutschen Revanchisten" fröstelt es sogar Besucher aus einem neutralen Land, die bei ihren Gesprächspartnern in Moskau oder Leningrad für ein weniger konfliktgeladenes Ost-West-Verhältnis und Verständigung eintreten.Der Blick hinter die Kulissen fällt so schwer wie eh und je. Aber vieles von dem, was erfahrene Sowjetbeobachter in den Machtzentren Moskaus ausgemacht haben,
Walter ,J?ritz" Mondale, Kandidat der Demokraten für die US-Präsidentschaftswahl 1984, hat das Unternehmen gewagt; und selbst alle seine eigenen kühnsten Erwartungen übertreffend, ist ihm zu Beginn dieses Wahlkampfes ein ganz großer Wurf gelungen: nämlich mit der Ernennung der New Yorker Politikerin Geraldine Ferraro zur Kandidatin für die Vizepräsidentschaft.Es scheint, ganz Amerika hat das ,JFerraro-Fieber" erfaßt — kein Wunder, nachdem erstmals in der Geschichte der USA eine Frau für den Vize-Posten aufgestellt wurde. Und Meinungsumfragen sehen das Team Mondale/Ferraro in der
Alle Menschen sind gleich, nur einige sind eben gleicher — und: reicher. Und dies gerade auch in solchen Staaten, die das Gleichheitsideal hochhalten und die Uberwindung der Klassengegensätze auf ihre Fahnen geschrieben haben; gerade hinter der Fassade des ach so gerechten „realen Sozialismus" wuchern Verschwendung, Korruption, Cliquenwirtschaft, Protektion. Ihren stundenlang vor Geschäften um Lebensmittel anstehenden Mitbürgern predigen Osteuropas „Bonzokra-ten" Wasser; sie selber wollen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf den Wein nicht verzichten.Der Journalist
Der Countdown zur Aufstellung moderner NATÖ- Raketen in fünf westeuropäischen Staaten läuft. In Großbritannien sollen die ersten 16 Marschflugkörper bereits eingetroffen sein, am 21. und 22. November debattiert der deutsche Bundestag die NATO-Nachrüstung und stimmt über die Aufstellung von 108 Pershing-II-Raketen ab. 'Dementsprechend schwillt dieser Tage der Nervenkrieg um die Raketen an: Immer unverhohlener werden die sowjetischen Drohungen, die Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung in Genf scheinen auf dem Nullpunkt angelangt.Dennoch bezeichnete US- Staatssekretär Lawrence
Prügelnde Polizisten, Tränengasschwaden, Wasserfontänen, in Panik vor dieser staatlichen Machtdemonstration zurückweichende Menschenmassen:^die dramatischen Fernsehbilder aus Polen am 1. Mai riefen wieder einmal die Dimensionen der polnischen Krise in Erin- nerung.Auch der Großeinsatz von Sicherheitskräften in den polnische7i Städten hielt Zehntausende nicht ab, ihre Solidarität mit der verbotenen unabhängigen Gewerkschaft Solidarnošč zu bekunden — was zeigt, daß sich die Idee der Freiheit auch nicht mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengasgranaten ausrotten
Sie waren die Erbfeinde“ in Europa: Deutsche und Franzosen. Wer aber aus der Nachkriegsgeneration kann sich das heute überhaupt noch vorstellen?Daß die Überwindung der deutsch-französischen Erbfeindschaft möglich geworden ist und die Beziehung zwischen den beiden Staaten heute vielmehr das Wort von der .JSchse Paris—Bonn“ kennzeichnet, dazu hat vor allem ein Paktwerk beigetragen: der deutsch-französische Vertrag, dessen 20jäh- riges Bestehen die beiden Völker dieser Tage feiern konnten.Gewiß, im größeren Kontext gesehen, hinkt die multinationale Zusammenarbeit in Westeuropa
Was da in Zusammenhang mit der Aufklärung des Attentates auf Papst Johannes Paul II. kleinweise ans Tageslicht kommt, erhärtet vor allem eines: die von einigen Kriminalisten wie Journalisten — etwa Ciaire Sterling — vertretene These einer existierenden Terror-Internationale. Die Zentrale läßt sich auch nach den bisherigen Ermittlungen freilich nur vermuten.Geheimdienste, Rauschgiftschmuggler und Waffenschieber arbeiten da zusammen, spannen linke wie rechte Terroristen für ihre Ziele ein — und diese lassen sich von ihren Geld- und Waffert-lieferanten nur allzu gerne einspannen.
Das bewährte Hamburger Autorenteam Grube/Richter hat sich einem weiteren Kapitel der deutschen Zeitgeschichte angenommen und dabei einen besonderen Aspekt in einer großzügigen Bild/-Text-Dokumentation herausgearbeitet: den Alltag im nationalsozialistischen Deutschland.Gerade für eine Generation, die diese Zeit nicht miterlebt hat, sollte dieses Buch eine Pflichtlektüre sein. Es veranschaulicht, wie die totalitäre Machtmaschinerie Hitlers in alle Lebensbereiche eingriff, alle Generationen in ihr Zwangssystem preßte, Arbeit und Freizeit der Menschen monopolisierte.Dies alles bis zum
Pessimismus hinsichtlich der Beziehungen des Westens zur Dritten Welt ist heute gewissermaßen eine Modeerscheinung — allerdings eine völlig unangebrachte, geht es nach Wolfgang Höpker, Mitbegründer von „Christ und Welt", heute außenpolitischer Kommentator der Bonner Wochenzeitung „Rheinischer Merkur/Christ und Welt".Denn Westeuropa und Nordamerika „haben in anderen Kontinenten mehr Partner, Freunde, potentielle Verbündete als dies bisher in das allgemeine Bewußtsein getreten ist".Höpker zählt sie auf: in Asien die Weltwirtschaftsmacht Japan, die Stadtstaaten
Kein Zweifel: Mit dem „Medienkoffer 2“, ein rund zehn Kilogramm schweres Paket mit Materialien zur österreichischen Zeitgeschichte von 1955-1980, läßt sich’s sowohl für Lehrer wie für Schüler im Geschichte- Unterricht arbeiten. Denn der Koffer ist eine zeitgeschichtliche Fundgrube, wenngleich die Materialien in ihrer Qualität zum Teil beträchtliche Unterschiede aufweisen.Für die wissenschaftliche Leitung und die Zusammenstellung zeichnen solche Spitzenleute auf dem Feld der österreichischen Zeitgeschichte wie Erika Weinzierl, Anton Pelinka, Gerhard Jag- schitz und Peter Dusek
Der eine Teil der Welt hungert, der andere lebt im Uberfluß: Achthundert Millionen Menschen auf der Welt sind es nach einer Studie der Weltbank insgesamt, die in absoluter Armut leben. Sie hungern, sind schlecht behaust und oft genug auch arbeitslos. Ein schier unlösbares Problem.Derzeit steht die ganze Problematik wieder einmal auf der Tagesordnung einer internationalen Konferenz gigantischen Ausmaßes, diesmal in Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Dort sitzen seit Montag vergangener Woche einige Tausend Minister und Beamte aus 150 Ländern bei der 5. Tagung der Welthandels- und
Wenn sich US-Außenminister Vance und sein sowjetischer Amtskollege Gro-myko im September ein weiteres Mal treffen werden, um über die Begrenzung der strategischen Rüstung zu verhandeln, haben sie vor allem zwei harte Nüsse zu knacken, die bisher die Gespräche über ein neues- SALT-Abkommerl -'so schwierig gestalteten: Einmal ist es die Einführung neuer Raketensysteme auf beiden Seiten, zum anderen ist es das Angriffspotential eines sowjetischen Bombers, der denrade diese mobilen Systeme sind es, die eine Einigung bei den SALT-Gesprächen beinahe unmöglich erscheinen lassen. Washinton