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Keine Zeit für Wunder

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Der Countdown zur Aufstellung moderner NATÖ- Raketen in fünf westeuropäischen Staaten läuft. In Großbritannien sollen die ersten 16 Marschflugkörper bereits eingetroffen sein, am 21. und 22. November debattiert der deutsche Bundestag die NATO-Nachrüstung und stimmt über die Aufstellung von 108 Pershing-II-Raketen ab. '

Dementsprechend schwillt dieser Tage der Nervenkrieg um die Raketen an: Immer unverhohlener werden die sowjetischen Drohungen, die Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung in Genf scheinen auf dem Nullpunkt angelangt.

Dennoch bezeichnete US- Staatssekretär Lawrence Eagleburger die Lage in einem ,JSpiegel“-Interview keines wegs als hoffnungslos:,Möglicherweise müssen die Uhrzeiger erst bei fünf vor zwölf stehen, ehe die Sowjets die Tür für eine Lösung öffnen.“

Was solchen Optimismus begründet? Vielleicht der neue amerikanische Verhandlung svor schlag in letzter Minute? Oder etwa die Erwartung, daß die Sowjets in Genf doch noch einlenken, nachdem sie an der westlichen Entschlossenheit zur Nachrüstung nicht mehr zweifeln können?

Kaum anzunehmen, daß der neue Vorschlag Washingtons jetzt noch viel bringt oder daß die Sowjets urplötzlich ihre starren Positionen aufgeben werden. Jetzt noch an ein Wunder in Genf zu glauben, entspringt wohl reinem Zweckoptimismus.

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