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Polnischer Teufelskreis

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Prügelnde Polizisten, Tränengasschwaden, Wasserfontänen, in Panik vor dieser staatlichen Machtdemonstration zurückweichende Menschenmassen:^die dramatischen Fernsehbilder aus Polen am 1. Mai riefen wieder einmal die Dimensionen der polnischen Krise in Erin- nerung.

Auch der Großeinsatz von Sicherheitskräften in den polnische7i Städten hielt Zehntausende nicht ab, ihre Solidarität mit der verbotenen unabhängigen Gewerkschaft Solidarnošč zu bekunden — was zeigt, daß sich die Idee der Freiheit auch nicht mit Schlagstöcken, Wasserwerfern und Tränengasgranaten ausrotten läßt.

Darüber hinaus zeigt es aber auch, daß die von Regimechef Jaruzelski verfolgte ,F’olitik der Normalisierung" kaum gefruchtet hat.

In dieser Entwicklung liegen wohl mehr Gefahren als Chancen. Denn eine Kursänderung ist von der Staatsmacht nach den Ereignissen des 1. Mai kaum zu erwarten. Eher werden Jaruzelski und Genossen die Repression verschärfen und damit weitere Gegenaktionen provozieren. Aus dem polnischen Teufelskreis scheint es immer weniger Auswege zu geben …

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