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Enttäuschende italienische Komik

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Wer vor zwei Jahren zur Eröffnung der „Viennale“ den Film „Amici miei“ gesehen hat, konnte noch einiges Vergnügen daran finden. Es war immerhin der letzte Film, zu dem der große Regisseur Pietro Germi noch als Drehbuch-Co-Autor beigetragen hatte, und die Inszenierung besorgte ein im Komödienfach so bewährter Mann wie Mario Monicelli. Leider hat die Synchronisation unter dem unsinnigen Titel „Ein irres Klassentreffen“ dem Film gar nicht gut getan, denn italienische Vitalität in Wort und Gestik läßt Sich schwer in deutsche Worte fassen.

Der Film steht in der Tradition jener romanischen Streifen über Männerfreundschaften von reiferen Semestern, als deren klassisches Vorbild Fellinis „Vitelloni“ gelten können und die manchmal auch den Franzosen recht gut gelingen. Hier geht es um fünf Männer vorgerückten Alters, die charakterlich offenbar in der Pubertät steckengeblieben sind und sich ihre Freizeit' mit boshaften Lausbubenstreichen vertreiben. Leider geriet in der vorliegenden Version viel zu derbem Klamauk, der auch im Dialog mitunter den guten Geschmack vermissen läßt. Dabei hätte man mit Schauspielern wie Ugo Tognazzi, Bernard Blier und Phüippe Noiret ein Feuerwerk echten Humors und persönlichen Witzes abbrennen können. So bleiben nur einige wenige Pointen, unter denen die „schlagenden“ beim Publikum wohl am meisten zünden dürften.

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