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Ereignis Janäcek

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Leos Janacek, der in der Staatsoper jahrzehntelang vernachlässigt wurde, hat seit der Wiederaufnahme seiner „Katja Kabanowa" (nach Ostrowskis „Sturm") erstaunlichen Zulauf. Das liegt an Joachim Herz' imponierend schlichter, dramatisch scharf kontu-rierter Inszenierung, aber auch an Ulf Schirmer, der dieser Aufführung am Pult der Philharmoniker alles gibt, was Janäcek in seine Musik gelegt

hat: Leidenschaft und Angst vor dem Ausbrechen aus den Normen, traum-wandlerische Liebe und gewittergleich hereinbrechendes Gewissen, den Glauben an eine „neue Zeit"...

Jetzt spielt die Staatsoper das Werk in neuer Besetzung. Im Mittelpunkt erzielt Eva Jenisovä als Katja großen Publikumserfolg: eine gut aussehende junge Sängerin, deren hübsches Stimmaterial gefällt, die allerdings in den großen dramatischen Momenten - noch - sehr strapaziert klingt. Für genau gezeichnete Rollen sorgen Sänger wie Walter Fink, Gertrude Jahn, Josef Hopferwieser, Heinz Zednik, Graciela Araya.

Enttäuschend ist Gregor Cabans Liebhaber Boris, ein Manko die Aufführung in deutscher Sprache. Umso mehr, als Sänger einiger Partien zu wenig wortdeutlich sind. Mit der Originalsprache bekäme man auch den Originalklang des Werks mitgeliefert!

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