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Ernani-Skandal

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(Mailänder Scala, „Ernani" von G. Verdi) Seit Jahren setzt man an der Mailänder Scala auf provokante Regien und hat damit auch bei der diesjährigen Eröffnungsgala keine Ausnahme gemacht. Luca Ronconi enttäuschte in dieser Hinsicht nicht: seine Inszenierung von Verdis Jugendwerk „Ernani" provozierte einen Buhskandal mit Pfeifkonzert, wie man ihn in der Geschichte des Hauses nicht oft erlebt hat. Zwar stand Ronconi ein „Wunderteam" an Sängerstars zur Verfügung: so Mirella Freni, Placido Domingo, Renato Bruson und Nikolai Ghi-aurov, mit Riccardo Muti am Pult.

Aber mit dieser mutwilligen Schockinszenierung gingen alle buchstäblich baden: „Ernani" als grell gelackte Revue, aufgeputzt mit Ezio Frigerios chromblitzendem antikem Säulenbühnenbild, mit monströsen Barockaltären, Pferden, die durch Säle und Kapellen radeln — das war dem Publikum zuviel. Der Regiezirkus hatte ein fulminantes Werk zum Gschnas degradiert.

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