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Erstaunt?

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Zu den italienischen Haftbefehlen (FURCHE 10/1987) gegen Vatikanbank-Chef Paul Marcinkus und zwei seiner Mitarbeiter lautete der einzige vatikanische Kommentar, man sei „erstaunt“. Ansonsten tut man, als sei nichts geschehen, denn der Arm der italienischen Justiz reicht nicht bis in den Vatikan, und einen Erzbischof mit Diplomatenpaß würde man wohl auch auf italienischem Boden kaum festnehmen.

Zwar herrscht in der Vatikanbank mehr Bunker- als Banker Stimmung, doch Marcinkus ließ es sich nicht nehmen, den Vatikanangestellten am Aschermittwoch eine fromme Predigt zu halten. Zu den Vorwürfen gegen seine Person äußerte er bisher keine Silbe. Seine längst fällige Erhebung zum Kardinal ist nicht mehr wahrscheinlich.

Wird nun der nächste Woche wieder zusammentretende Vatikan-,/Rechnungshof1 endlich Einblick in die IOR- Papiere erhalten? Ist es nicht — aus Liebe zur Kirche! — nötig, den ,/Fall Marcinkus“ eindeutig zu klären?

Und sollte nicht der Vatikan neben seiner Garde auch seine Bank den Schweizern überlassen?

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