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Es weihnachtet

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(Adventkalender-Ausstellung im Nö Landesmuseum, 1010 Wien, Herrengasse 9, bis 30. 12.) Die vorweihnachtliche Ungeduld der Kinder abzukürzen, hat vor rund 80 Jahren der Münchner Drucker Gerhard Lang den Adventkalender „erfunden" - seither hat er als quasi neu entstandenes Volksbrauchtum seinen Siegeszug weit über den deutschsprachigen Raum hinaus angetreten. Mögen auch Ansätze in der Volksfrömmigkeit - das tägliche Gedenken an die bevorstehende Ankunft des Herrn - eine der Adventkalender-Wurzeln sein, heute hat der Handelsartikel mit Massenaufläge und vielfältiger Gestaltung die Oberhand.

Das Münchner „Christkindleins Haus" aus dem Jahr 1910 eröffnet in dieser Schau den Reigen verschiedenster Motive, die, über Christ-kindlmärkte, Krippen- und Dreikönigsdarstellungen, Märchenmotive, Adventuhren, Weihnachtsmännern bis zu dreidimensionalen Hampel-, Weihnachtsmännern, Adventhäuschen als Behälter für Schokolade und kleine Geschenke - reichen. Zahlreiche Firmen haben ihn als weihnachtliches Werbegeschenk benutzt.

Bezeichnenderweise werden die wenigen ausdrücklich auf die Geburt des Herrn bezogenen Darstellungen (wie etwa neben der Krippe die Landkarte des damaligen Israel) von den ach so heiteren Muppets* (dänischer oder schwedischer Provenienz) langsam verdrängt. Und daß Weihnachten auch etwas mit „geben" zu tun hat, können Kinder wohl nur aus dem gelebten Beispiel in der Familie, kaum aus diesen konsumorientierten Glitzerprodukten erfahren.

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