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Ethik in Diskussion

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„Sittliche Lebensform und praktische Vernunft” - mit diesem nicht auf den ersten Blick verständlichen Titel ist die komplexe ethische Situation des modernen Menschen gemeint. Damit werden die Pole einer Spannung genannt, deren Lösung das Grundproblem jeder modernen Ethik darstellt: Sittliche Lebensform ist eine solche, an der sich die Gruppe oder einzelne in ihrem moralischen Handeln orientieren. Sittliche Lebensformen („starke Gestalten des Guten”) sind nach wie vor wichtige Teile unserer Lebenswelt, wenn auch die wissenschaftliche Vernunft sie zu verdrängen droht. Die praktische Vernunft hingegen - sei es in der aristotelischen Form mit dem Grundbegriff der Klugheit (Phronesis) oder in der kantischen Form der Urteilskraft - versucht, eine universale Regelstruktur zu (rekonstruieren, um sittliche Lebensformen) anwendbar zu machen. Unbestritten ist die Notwendigkeit von sittlichen Lebensformen - umstritten bleibt deren Gültigkeit bzw. das darüber zu erzielende Einvernehmen.

Mit diesen Problemen beschäftigen sich zehn international anerkannte, an Theologischen Fakultäten lehrende Philosophen. Der Band ist nicht immer leicht zu lesen - für den an ethischen Grundlagenproblemen Interessierten ist er jedoch eine Pflichtlektüre.

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