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Etwas verblaßt

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(Volksoper Wien, „Der Kuhreigen“ von Wilhelm Kienzl) Ein Hauch von Opernmuseum liegt über dieser volkstümlichen Revolutionsoper Wilhelm Kienzls aus dem Jahre 1911, deren Glanz einstigen Welterfolgs etwas verblaßt ist.

Gerade eine konzertante Aufführung, wie die Volksoper sie jetzt unter Lothar Zagrosek wagte, kehrt diese Note viel stärker hervor als eine szenische Realisierung. Man spürt da noch viel deutlicher, wie Kienzl dieses Werben der schönen Dame aus höchsten Kreisen um einen strammen Schweizer Gardisten mit süßlichen Einfällen garniert, wie er mit raffinierter Instrumentation Stimmung macht und auf die Tränendrüsen drückt.

Wenn auch Zagrosek und Sänger wie Adolf Dallapozza oder Christian Boesch für eine effektvolle, gekonnt gestaltete Aufführung sorgten, konnte man doch nicht überhören, daß Kienzl im „Kuhreigen“ nirgends zur berührenden volkstümlichen Einfachheit des „Evangelimann“ gefunden hat. R. W.

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