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Eurasischer Eintopf

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Von vorneherein gefährlich scheint das Unternehmen, bei dem fernöstliche Küche von zwei deutschen Köchen für den europäischen Geschmack adaptiert wird. Puristen müssen von Verfälschungen des Asiatischen sprechen, während Liebhaber der unzähligen westlichen Lokalküchen mit ihren Spezialitäten nur den Kopf schütteln können ob soviel unorthodoxer Kombinationslust.

Bei positiver Einstellung zu den polyglotten Köchen kann festgestellt werden, daß hier etwas Neues entstanden ist, das nicht mit Asiatischem und Westlichem verglichen werden sollte. Es sind nur die Zutaten aus der ganzen Welt, deren sich die beiden Küchenchefs recht unbefangen bedienen. Für viele Gerichte unerläßlich scheinen Sternanis und Cilantro, Macisblüte und Mangetouts, Tongu- und Mu-Err-Pilze sowie eine Fischsauce, genannt Nam plaa. So dürfte sich das Nachkochen der zwar leicht verständlich beschriebenen Rezepte doch schwierig gestalten, da die Zutaten bestenfalls in Spezialgeschäften der Metropolen zu bekommen sind.

Die Fotos von den Speisen sind den berühmten spanischen und niederländischen Früchtestilleben des 16. und 17. Jahrhunderts sowie denen des Wiener Biedermeier vergleichbar so elegant präsentiert, als gelte es hier ein Kunstwerk zu schaffen.

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