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Exkursion nach M.

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„Gaskammer", „Exekutionsstätte", „Todesstiege": Begriffe, mit denen Schüler heute nichts anfangen können, die aber einst für Tausende von Häftlingen im Konzentrationslager Mauthausen makabrer Alltag waren.

Jetzt hat die Bundesstaatliche Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm den 18minütigen Streifen „Exkursion nach M." in Wien vorgeführt. Schülerinnen wurden auf der Fahrt ins KZ gefdmt, ihre Reaktionen beim Besuch der Gedenkstätte aufgenommen. Archivmaterial ergänzt den Film.

Zum Teil skurrile Kurzinterviews mit den Mädchen entlocken den Zuschauern nach eiskalter Betroffenheit auch Nachsichtigkeit. Das Phänomen Hitler wird von den Jugendlichen oberflächlich diskutiert, nachdem dieser in seiner Widersprüchlichkeit gezeigt worden ist: Adolf als kinderliebender Führer. Schnitt. Zigeunerkinder hinter Stacheldraht und mit der KZ-Nummer am linken Unterarm.

Den Schülerinnen fällt dazu nicht viel ein. Eine vergleicht Adolf H. gar mit dem Papst: Beide können ja mit Kindern recht gut umgehen, argumentiert das Mädchen.

Und außerdem hätte Adolf H. Autobahnen gebaut.

25 Kopien des Films sollen nun in Österreich für Aufklärung sorgen. Zeit wär's ja. Denn die Uninformiertheit der Jugend kommt nicht von ungefähr, sondern aus der Schule.

Ein Film, der 140.000 Burger-Wählern nicht gefallen dürfte.

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