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Staatssekretär Franz Lö-schnak hat sich für die Ru-hensbeStimmungen bei den Beamten stark gemacht.

Seine Uberzeugung: Die Einführung der Ruhensbe-stimmungen schafft Arbeitsplätze für die jungen Menschen.

Die Gemeinde Wien ist da nicht so kleinlich. Da werden pensionierte Senatsräte mit Ruhensbezügen, die nicht gering sind, mit lukrativen Aufgaben betraut.

Den Anfang machte in letzter Zeit der zwangspensionierte Kontrollamtsdirektor, der über seine Casinobesu-che und seine Schulden gestolpert war. Trotz seiner Pension, die weitaus höher ist als das Durchschnittseinkommen des Normalbürgers, wurde der Kontrollamtsdirektor a. D. zum kaufmännischen Direktor der Ludwig-Boltzmann-Gesellschaften gemacht. Solidarität, wie man sie in Wien versteht?

Nicht nur für die ganz Großen sorgt die Gemeinde Wien nach ihrer Pensionierung. Jüngstes Beispiel: die Sanierung des Margaretenhofes — ein mustergültiges Stück der A Itstadterhaltung.

Ein pensionierter Senatsrat der Stadt Wien hatte Glück dabei. Er wurde mit der Bauüberwachung beauftragt. Eine Aufgabe, die einen ganzen Mann erfordert. Dafür auch das Honorar. Rund 350.000 Schilling wurden dem Fachmann zuerkannt.

Das entspricht dem Jahresgehalt eines Jungakademikers einschließlich Lohnnebenkosten. Für diesen Betrag hätte ein junger Hochschulabsolvent ein ganzes Jahr beschäftigt werden können.

Fazit: Man überspringe die lästigen Zwischenstufen und beginne gleich als pensionierter Beamter der Gemeinde Wien.

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