Am 8. November wählt Wien. Mit Interesse wird auch das Abschneiden der Grün-Alternativen verfolgt. Von „Grün“ ist dort allerdings nicht mehr viel übriggeblieben.
In der Diskussion um die Zukunft der Hauptschule meldet sich der Vizepräsident des Wiener Stadtschulrates, Landtagsabgeordneter Wolfgang Petrik, zu Wort. Er hält nichts vom „Tod der Hauptschule“.„Die Hauptschule ist in Ordnung“, meint Petrik gegenüber der FURCHE, „die Hauptschule ist sinnvoll, die Lehrer sind methodisch und didaktisch bestens ausgebildet. Die Hauptschule funktioniert auch überall dort und hat dort eine Berechtigung, wo der Standort der nächsten AHS in großer Entfernung ist.“Wo sieht der Pädagoge das Problem der Hauptschule von heute? „Die Laufbahn der
Der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk steigt in die Fußstapfen seines Amtsvorgängers Leopold Gratz. Auch Zilk sprach sich für die große Wiener Rathauskoalition aus.Gratz und Zilk stoßen aber auf eine tiefe Ablehnung in der SP-Basis. Das hat zweierlei Gründe: Erstens glauben die „Sektionskaiser”, eine Koalition mit der ÖVP sei das Eingeständnis dafür, daß die SPÖ im Rathaus nicht mehr allein kann, und, zweitens, mag die Basis den neuen Rathauschef nicht. Das war schon bei seiner Bestellung zum Kulturstadtrat so gewesen.Diese Ablehnung des Zugpferdes Helmut Zilk ist nur emotional
Die Hainburger Doriau-auen sind zum Testfall für unsere Demokratie geworden. Die Sachlage - siehe auch den Vertrag Stadt Wien-DoKW - wird indes nicht klarer.
Das soziale Netz ist brüchig geworden. Allein die Stadt Wien mußte die Sozialausgaben für das kommende Budgetjahr um 19,6 Prozent höher ansetzen als 1984. Der Sozialaufwand steigt von 2,877 Milliarden Schilling im Jahr 1984 auf 3,441 Müliarden Schilling im Jahr 1985 an. Der Hauptbrok-ken der Erhöhung fällt auf die Budgetpost „Mittel zur Sicherung des unmittelbaren Lebensbedarfes".Dennoch ist das soziale Netz oft nicht mehr in der Lage, alle Probleme zu lösen. Denn immer mehr alleinerziehende und alleinverdienende Elternteile geraten unweigerlich in einen Teufelskreis, wie das
Viel Prominenz in Wiener Gemeindebauten hat die FURCHE (47/1984) aufgespürt. Das Echo übertraf die Erwartungen. Als erste Partei bezieht die ÖVP nun Stellung.
Das erste Budget, das der neue Wiener Bürgermeister Helmut Zilk zu verantworten hat, das Budget 1985, schaut auf den ersten Blick gut aus. Gegenüber dem Vorjahr steigen die Einnahmen um drei Prozent, die Ausgaben lediglich um 2,8 Prozent.Auch bei der Neuverschuldung wird Wien auf die Bremse steigen. Wiens Finanzstadtrat, Vizebürgermeister Hans Mayr, betont dazu, daß das Budget 1985 die seit Jahren eingeleitete Konsolidierung erfolgreich fortsetzen wird.Ob es ein Erfolg schon ist, daß alleinder Budgetansatzfür Sozialausgaben um 19,6 Prozent erhöht werden muß, steht auf einem anderen
Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung des neuen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk am 28. September -immerhin hatte er sich drei Wochen Zeit für die Ausarbeitung erbeten — erwies sich als fündig.Zilks Regierungserklärung enthielt neben Platitüden einige interessante Details. Alles in allem: Der neue Chef des Wiener Rathauses hat eine Fülle von Ideen und Vorstellungen seines ÖVP-Kontrahenten Erhard Busek übernommen.Die von Erhard Busek bereits vor vielen Jahren entrierte Stadterneuerung gehört jetzt nicht mehr nur zum Lippenbekenntnis der sozialistischen
Mit Helmut Zilk als neuem Rathauschef setzt die SPÖ auf eine Popularitätskanone. Für die Wiener Volkspartei unter Erhard Busek hängen die politischen Trauben nun höher.
Privates Fernsehprogramm, in lokale Kabelnetze eingespeist, ist keine Utopie mehr. Allerorten wird an Gesellschaftskonstruktionen gebastelt, auch in Niederösterreich.
Gutgemeinte Ratschläge helfen im Katastrophenfall kaum weiter. In der Bundeshauptstadt wurde beim Bau der U-Bahn wieder einmal eine Jahrhundertchance vertan.
Staatssekretär Franz Lö-schnak hat sich für die Ru-hensbeStimmungen bei den Beamten stark gemacht.Seine Uberzeugung: Die Einführung der Ruhensbe-stimmungen schafft Arbeitsplätze für die jungen Menschen.Die Gemeinde Wien ist da nicht so kleinlich. Da werden pensionierte Senatsräte mit Ruhensbezügen, die nicht gering sind, mit lukrativen Aufgaben betraut.Den Anfang machte in letzter Zeit der zwangspensionierte Kontrollamtsdirektor, der über seine Casinobesu-che und seine Schulden gestolpert war. Trotz seiner Pension, die weitaus höher ist als das Durchschnittseinkommen des
Die Umweltschäden an der Bausubstanz werden immer gravierender. Untersuchungen, die in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt wurden, zeigen, daß nicht einmal Beton oder Marmor dagegen gefeit sind.In den Schreibtischladen des Bautenministeriums schlummert die Studie von österreichischen Chemikern.Unter dem sperrigen Titel „Erarbeitung mikroanalytischer Charakterisierungs-Kriterien für Schäden im Wohnbaubereich als Folge von Mikrophasenumwand-lungen" haben sich Mitarbeiter des Institutes für AnalytischeChemie an der Technischen Universität Wien mit dem Phänomen der
Otto Wagner ist Universitätsmediziner. Und er ist Wiener ÖVP-Kommunal-politiker. Mit seiner Sachkenntnis plädiert er für einen Verzicht auf den Weiterbau beim AKH.
Stadterneuerung, Stadtbelebung wird in Wien wieder großgeschrieben. Die Wiener Innenstadt lebt davon, daß der Bevölkerungsschwund gebremst wird. Dem kommt auch ein Passus in der Wiener Bauordnung entgegen. 1976 wurde eine Bestimmung erlassen, die die Umwidmung von Wohnungen in Büros verhindern soll.Vor einigen Jahren wurde auch ein eigenes ,J£oordina-tionsbüro für Stadterneuerung" geschaffen. Diese Stelle soll alle Maßnahmen, die der Stadterneuerung dienen, zusammenfassen, soll Ideen und Denkanstöße liefern.In der City gibt es auch die Gemeinde Wien als Hausherrn. Ihr gehört
Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die vom ÖVP-Ob-mann im Wiener Rathaus, Erhard Busek, angebotene „große Koalition" (FURCHE 20/1984) nicht zustande kommen wird.Dabei hatte es vielversprechend begonnen. Bürgermeister Leopold Gratz hatte am 4. Mai das Signal gesetzt. Uber die rechtliche Situation hinaus, so Gratz, erkläre er sich gerade in Umweltfragen zur Zusammenarbeit auf breitester Ebene bereit. Man solle alles gemeinsam meistern und verantworten.ÖVP-Vizebürgermeister Busek nahm den Ball auf. Die SPÖ im Wiener Rathaus solle nun Farbe bekennen, wie diese Zusammenarbeit
Jahrzehntelang setzten die Wiener Stadtplaner bedingungslos auf Stadterweiterung. Nun soll die Stadterneuerung eine wichtige Rolle spielen. Allein, es fehlt am Geld.
Im Erscheinungsbild der sozialistisch dominierten Arbeiterkammern ist der Vorarlberger Bertram Jäger eine Art Unikat: Er ist derzeit noch immer der einzige nichtsozialistische Arbeiterkammerpräsident.Jäger, heute auch Vize-Obmann der ÖVP, ist dieser Wahlerfolg erstmals 1969 geglückt; und seither wächst der Stimmenanteil des ÖAAB bei den Arbeiterkammerwahlen in Vorarlberg stetig an. Der ÖAAB-Stimmenanteil betrug 1979 bereits solide 64,9 Prozent, die SPÖ fiel im Ländle auf 30,1 Prozent zurück.Was Bertram Jäger vor mehr als einem Jahrzehnt in Vorarlberg gelungen ist, das wollen nun
Wieder rollt eine Rathaus-Informationskampagne auf die Wiener zu: Im Zentrum steht der ,Mist".Weil die Stadtverwaltung nicht in der Lage ist, mit dem Müllproblem der Großstadt fertig zu werden, sollen nun die Bürger „umerzogen" werden.Dem wird der ,JL. Wiener Sondermülltag" dienen. Am 7. April. An 15 Plätzen verstreut — über die ganze Stadt — kann man seinen Sondermüll loswerden.Wiens ,Mist- und Müll"-Stadtrat Peter Schieder hat zugeschlagen. „Wien stoppt die Müll-Lawine", heißt die Kampagne. Das Symbol ist die „Grüne Hand".Die grüne Hand hat
Eine Enquete zur Reform der Steuerfahndung veranstaltete das „Forum 90" der ÖVP am 13. März. Über das Wie darf noch diskutiert werden, die Notwendigkeit einer Reform ist indes unbestritten.
Der Wiener „Müllstadtrat" Peter Schieder (SPÖ) hat zum totalen Umdenken in der Müllproblematik der Bundeshauptstadt aufgerufen.Das „Rinter-Debakel", das Modell der Müllnachsortierung, hat der Müllvorsortierung zu weichen. Heute geht es nicht mehr allein darum, aus den städtischen Abfallstoffen brauchbare und wiederverwertbare Rohstoffe auszusortieren, sondern darum, den anfallenden Müllberg bereits von Haus aus, also von den Hausfrauen und Hausmännern, in brauchbare und unverwertbare Stoffe zu sortieren.Stadtrat Schieder, dem der Müllberg von jährlich mehr als 600.000 Tonnen
Unter dem Titel „Der geschröpfte Städter" hat Wiens Finanzstadtrat Hans Mayr ein Buch herausgebracht, in dem er seine Vorstellungen von einer Neuordnung des Finanzausgleiches präsentiert. Der Wiener SPÖ-Politiker hat damit gleichsam zum großen Halali auf den Finanzminister geblasen.Die Grundidee der Neuordnung: Der Finanzausgleich hat sich am jeweiligen Steueraufkommen zu orientieren, das bisher unübersichtliche System soll durchsichtig werden, und der Bund soll zugunsten der Länder und Gemeinden auf jene Mehreinnahmen verzichten, die sich der Finanzminister seit 1979 geholt hat.Mayr
Der Heinz-Nittel-Hof in Wien Floridsdorf steht von Baubeginn an unter einem Unstern. Die Baugründe fanden unter dem Namen Marco-Polo-Gründe bereits vor mehr als acht Jahren Eingang in die „chronique scan-daleuse" der Bundeshauptstadt.Heute zeigt dieser Gemeindebau die Grenzen des sozialen Wohnbaues. Für Sozialwohnungen in diesem Bauwerk belaufen sich die Mietkosten ohne Heizung auf 46,05 bis 47,56 Schilling pro Quadratmeter und Monat. Und auch das erst seit kurzem, als der zuständige Wohnbaustadtrat, der Floridsdorfer SPÖ-Bezirkspar-teiobmann Fritz Hofmann, nach lange urgierten
Die „Neue Armut" ist ein Phänomen, mit dem Sozialpolitiker noch wenig anfangen können. Zur Schichte der „neuen Armen" gehören die einsamen Pensionisten und Ausgleichsrentner ebenso wie die Alleinerziehenden, die Dauerarbeitslosen, die kinderreichen Familien.Arm sein bedeutet heute auch, durch das weitmaschige Netz des Sozialversicherungssystems durchzurutschen. Die generellen Normen sind so, daß damit individuelle Fälle nicht gelöst werden können.Armut im Wohlfahrtsstaat ist ein qualitatives Problem gewor-den. Die „neuen Armen" haben sich an die Ränder der Gesellschaft
Die Wiener Wohnbaupolitik geht neue Wege: Weg von Stadtrandsilos, hin zur Sanierung des Altbestandes - mit Hilfe des eben geschaffenen Stadterneuerungsfonds.