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Falsche Fronten

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In der schmerzlichen Auseinandersetzung, in der die Kirche in Österreich derzeit steht, werden immer wieder falsche Frontstellungen konstruiert. In dem Nebel dieser Vorstellungen hat eine Erklärung des Präsidiums der Katholischen Aktion Österreichs daran erinnert, daß es der Tradition auch großer Heiliger entspricht, „liebenden Gehorsam“ gegenüber dem Papst mit entschiedener Kritik in nicht lehramtlichen Fragen zu vereinbaren.

Mit aller Deutlichkeit wird in dieser Erklärung auch festgestellt, daß es „kaum einen Katholiken“ in Österreich gibt, der im Papst nicht das äußere Zeichen der Einheit der Kirche und den Inhaber des höchsten Lehramtes sieht.

Von ,Rebellion“, „Ungehorsam“ und „Treulosigkeit“ könnte also nur dann die Rede sein, wenn man vergißt, daß nach katholischer Lehre nicht jede Äußerung oder Entscheidung des Papstes in Ausübung des obersten Lehramtes geschieht und daß es auch bei den lehramtlichen Äußerungen A bstufungen in der Gewissensverbindlichkeit gibt.

Die österreichischen Katholiken, auch die, die jetzt ihre Sorge zum Ausdruck bringen, haben 1983 Papst Johannes Paul II. mit offenem Herzen empfangen. Sie werden es auch in Zukunft nicht an Herzlichkeit gegenüber dem sichtbaren Oberhaupt der Kirche fehlen lassen.

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