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Fantasy

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Eine Anthologie wie diese, die auf ein Thema konzentriert ist, vereint den Reiz der Vielfalt der Autoren (19) mit der Einheitlichkeit der Problemstellung. Aus diesem Wechselspiel der Extreme ergibt sich ein Spannungsreichtum, von dem auch schwächere Beiträge profitieren. Mit dem Titel "Loch im Verstand" haben die beiden Her-ausgeber Brigitte und Wilhelm Meissel bereits die beiden Möglich-keiten aufgezeigt, die all diesen irrationalen Geschichten und deren psychische Einstellung zugrun-degelegt werden kann. Entweder ist das Loch im Verstand die Nabe, in welcher sich die Weltachse dreht und das Rad der Geschehnisse in Bewegung hält (so bei Jeannie Ebner, Wilhelm Meissel, Ilse Tieisch, Hannelore Valencak, Alois Vogel) oder dieses Locn ist ein Riß, das heißt die Fehlleistung des Ver-standes, der die Welt absurd er-scheinen läßt. Der angeblich so vernünftige Fortschritt und die logische Technik weisen aber große Löcher und Lücken auf, wie die Geschichte von Vera Ferra-Miku-ra, V. Lorenz-Szabo, Paul Wimmer und Herbert Wadsack zeigen.

Sicherlich animiert ein solches Buch den Leser dazu, Jury zu spielen und die Autoren zu taxieren. Wem gebührt der erste Preis? Lesen Sie und urteilen Sie selber! Sie haben dabei den Profit einer genußvollen Leserschulung.

DAS LOCH IM VERSTAND. Unheimliche Geschichten und seltsame Erzählungen. Her-ausgegeben von Brigitte und Wilhelm Meissel. Herder Verlag, Freiburg/Wien 1990.160 Seiten, öS 178,-.

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