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Farbe bekennen

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Das südafrikanische Apartheid-Regime ist nicht das „kleinere Übel“, wie manche wohlmeinende Beobachter auch in Österreich glauben. Wenn es dafür noch eines Beweises bedurft hätte, dann hat ihn die sadistischperverse Folterung des Generalsekretärs der südafrikanischen Bischofskonferenz, des Priesters Smanga-liso Mkhatshwa, durch Poli-zeibeaihte geliefert.

Es war bekannt, daß die südafrikanischen Polizeibehörden offensichtlich ein besonderes Vergnügen daran finden, Geistliche aller christlichen Konfessionen, die wegen angeblicher Subversion“ verhaftet werden, zu demütigen und in ihrer menschlichen und geistlichen Würde zu verletzen. Die “entwürdigende Behandlung des — wie Pfarrer Mkhatshwa im Juni verhafteten — schwarzen anglikanischen Bischofs Sigisbert Ndwand-we war ein deutliches Beispiel dafür.

Der Fall Mkhatshwa zwingt jetzt auch die Katholiken hierzulande, in Sachen Haltung zum Apartheid-Regime Farbe zu bekennen. Nach dem Fall Mkhatshwa gibt es kein Wenn und Aber mehr, kein Suchen nach doppeldeutigen Kompromissen. Ein Regime, das Priester in so gemeiner Weise foltert und dabei noch von „christlichen Werten“ zu faseln wagt, die von Pretoria angeblich gegen finstere „kommunistische“ Machenschaften verteidigt werden, hat ausgespielt.

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