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Fast ein „Faust“

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(Landestheater Linz; „Mefisto-fele“ von Arrigo Boito) Vor Graz hat das Linzer Landestheater erstmals Arrigo Boitos Faust-Oper herausgebracht, und man ist höchst erfreut über einen gelungenen Opernabend mit südländischen Anklängen.

Der Haupterfolg der Produktion beruht auf der mutig gewählten Einstudierung in italienischer Sprache, die nicht nur Roman Zeilinger am Pult des Bruckner-Orchesters zu blühender Italia-nitä beflügelt. Von der Wiener Staatsoper ausgeborgt, garantiert die metierkundige Marta Lantie-ri eine optimale Regie und setzt naturalistische Effekte, in denen sie vom Ausstatter Kurt Pint kräftig unterstützt wird.

Prolog und Epilog mit den himmlisch singenden Himmelsscharen von Chor, Extrachor und den St. Florianer Sängerknaben,

und Walpurgisnacht, mit Hexen, Zauberern, Galgenspuk und gespenstischem Treiben werden so zu den stärksten Szenen der Aufführung.

Titelheld Wlodzimierz Zalews-ki bleibt, obwohl sein wunderschönes Organ an große Vorbilder erinnert, dämonisch-diabolische Ausstrahlung schuldig. Maria Russo bietet als Margherita stimmlichen Hochglanz, und in Doppelrollen nehmen Joan Lauren Campbell und Henry Price durch ihre Wandlungsfähigkeit ein. Ein nicht unwesentlicher Makel der Aufführung ist Bruce Reeds Faust, blaß als Gelehrter wie Geliebter, sein lyrischer Tenor wurde für das Heldenfach „mißbraucht“.

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