7079870-1993_31_15.jpg
Digital In Arbeit

Femme fatale

Werbung
Werbung
Werbung

Die Bregenzer Festspiele haben dieses Jahr den Weg der spektakulär inszenierten, aktuell aufgepäppelten Opernraritäten im Haus verlassen. „Fedora”, eine intrigenreiche Krimistory des Verismo vor dem Hintergrund des russischen Zarenreiches, ist zwar (noch) Rarität, bezieht aber ihre Spannung aus einem dichten Netz der Personenführung durch den englischen Neurologen und Regisseur Jonathan Miller.

So kommt in diesem Kammerspiel die 1898 komponierte Musik Umberto Giordanos, zwischen Verdi und Puccini angesiedelt, umso mehr zu ihrem Recht - eine leidenschaftliche, farbenprächtige Partitur, die in den Händen Fabio Liusis spannende, subtile Deutung erhält. Die Wiener Symphoniker, immer einmal jährlich in Bregenz auch ein Opernorchester, blühen dabei richtig auf, verströmen edelsten Wohlklang und Italianita. Die Titelrolle der Fedora scheint der italienischen Primadonna Mara Zam-pieri auf den Leib geschrieben - fabelhaft gibt sie stimmlich in makellosen Spitzentönen und schauspielerisch dieser „Femme fatale” Kontur. Um nichts weniger an Bühnenpräsenz besitzt ihr Partner Sergej Latin, dessen tenoraler Schmelz sich in der einzigen bekannten Mini-Arie verströmen darf: „Amor ti vieta...”

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung