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Fest in Kittsee

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Sanft knirscht der weiße Kies unter den Schritten. Vorbei an Buchsbaumhecken, an einem leeren Bassin. Die Nachmittagssonne taucht den Hof in weißes Licht. Zwischen leeren Tischen warten Musikanten.

Nach Kittsee, ins östlichste Schloß Österreichs, lud das Volkskundemuseum zum festlichen Nachmittag. Jetzt herrscht Totenstille im Stiegenaufgang. Alles lauscht drinnen dem Vortrag über. „die Altweiber vom Glasberge“. Keine Menschenseele in den Gängen der belle etage. An den Wänden volkskundliche Zeugnisse aus dem Egerland, jahrhundertealte Trachten aus Pilsen und Marienbad. Die jungen Musiker unten sind aufgekratzt. Sie nennen sich Heanzenquartett und sind ernsthafte junge Damen und Herren, denen die Pflege authentischer Volksmusik Herzensangelegenheit ist.

Es ist soweit, sie schnappen ihre Geigen und erklimmen die Treppe zum Festsaal; intonieren ihre Ländler, die einfachen, überaus lustbetonten Lieder, wie sie früher in den Dörfern auch gesungen wurden; und die Hundertschaft der Wiener und Burgenländer, die da draußen zusammengekommen, ist animiert und erkennt sehr wohl, worum es geht.

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