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Kürzlich hatte ich ein, gewolltes, Erlebnis.

Durch eine Postwurfsendung animiert, „buchte" ich eine Wochenendreise inklusive Ver- kautsveranstaltung nach Budapest. Der Preis war sagenhaft günstig und als zusätzlicher Köder wurde eine Gratisuhr angeboten.

Natürlich war der größte Teil der Reiseteilnehmer Rentner und Pensionisten, und ich möchte mir ersparen zu schildern, auf welche Art und Weise Wollbetten an die Frau und an den Mann gebracht wurden.

Nicht, daß man alte Leutchen für unmündig abstempeln möchte. Im Gegenteil. Sie haben uns manches voraus, von dem wir uns ein bi Iden, wir haben es. Aber wenn schon Junge von gefinkelten Verkäufern hereingelegt werden, wie sollen sich dann die Alten schützen?

Sicher ist der Kauf von auch teuren Waren freie Willenssache. Nur sind die meisten Renten und Pensionen nicht auf Nobeleinkäufe gemünzt. Aber welchen Alten plagt nicht irgendwo ein Zipperlein und macht ihn damit willig den Argumenten umsatzgeschulter Verkäufer, denen die Gesundheit ziemlich wurscht ist. Das Ziel ist klar: verkaufen um jeden Preis und Vorwand.

Sicher haben wir ein Konsumentenschutzgesetz. Doch die Schwachen scheuen trotzdem den Rechtsweg mit all seinen Mühen und Kosten, die man, vielleicht einmal, wieder hereinbekommt. Manchmal erst die Erben.

Deswegen gehört der Unfug mit den Werbefahrten überhaupt verboten. Und Reiseunternehmen - zur Ehrenrettung sei gesagt, daß nur einige Outsider solche Fahrten durchführen die alte Leute in ihre Busse pfropfen, um sie Profithaien zuzuführen, gehört die rote Karte. Die Konzessionskarte.

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