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Folter-Methoden auf der Burg Güssing

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Die Burg Güssing im südlichen Burgenland lädt zum Schauen, Nachdenken und Helfen ein.,.Folterinstrumen-te im Mittelalter” heißt eine Ausstellung, die seit kurzer Zeit dort zu sehen ist.

In der Geschichte der Menschheit hat es zahllose Gründe und Methoden für Folterstrafen gegeben. Die Griechen hielten sich zunächst an das Prinzip, daß die Zeugen in den Prozessen die Schuld des Verdächtigen zu beweisen hätten. Später allerdings legte man Wert auf ein Bekenntnis des Beschuldigten - und das führte auch zum Einsatz von Foltermethoden.

In der Constitutio Criminalis The-resiana der Kaiserin Maria Theresia (1769-1776) wurden diese ausführlich beschrieben und festgelegt. Diese Richtlinien wahrten aber nur den Schein: Da in vielen Fällen der Versuch, ein Bekenntnis zu erzwingen, außerordentlich weit ging, kann man nicht immer deutlich angeben, ob ein bestimmtes Folterinstrument dazu diente, den Verdächtigten zu einem

Bekenntnis zu zwingen oder schon dazu, um körperliche Strafen und Todesurteile zu vollstrecken.

Unterden achtzig Hinrichtungs- und Folterwerkzeugen sind in der Ausstellung zu sehen: Daumenschraube, Leiter-Folterbank und Pendel, die eiserne Jungfrau von Nürnberg, eine Guillotine, Würgpfahl und Nagelstuhl.

Kein Ende der Folter

Grausam - aber beruhigend, wenn man hier in Güssing erfährt, daß im 19. Jahrhundert die Folter ihr Ende fand. Oder doch nicht?

Leider kann diese Ausstellung nicht als eine Dokumentation historisch überwundener Grausamkeit betrachtet werden. Amnesty International zeigt im letzten Teil der Schau jene Foltermethoden, die heute in vielen. Ländern der Erde praktiziert werden.

Bleibt zu hoffen, daß viele Besucher dem Aufruf von Amnesty International Folge leisten, den menschenunwürdigen Methoden den Kampf anzusagen. Die Möglichkeiten dazu werden in Güssing auch erläutert.

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