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Fotokunst der Revolutinäre

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An Hand von 166 Beispielen sowjetischer Fotokunst der Zwischenkriegszeit führt die Neue Galerie der Stadt Linz einprägsam vor Augen, daß der Osten auch in dieser künstlerischen Disziplin in vieler Hinsicht bahnbrechend war. Der später aufgekündigte Pakt von progressiver Kunst und revolutionärer Ideologie machte auch die bloße Dokumentation zu einem hochkarätigen Kunstwerk, nicht durch Anwendung raffinierter technischer Mittel, sondern durch den sicheren Blick, der im Alltäglichen das Ungewöhnliche wahrnimmt. Die thematische Spannweite reicht von Porträts und Szenen aus der Arbeitswelt über Kompositionen, die aus Verfremdungen des Realen entstehen, bis in den Bereich derexperimentellen Fotografie.

Unter den 20 Künstlern nimmt Alexander Rodtschenko (siehe auch den Beitrag „Tote Wahrheiten"), der mit nahezu einem Drittel der Exponate vertreten ist, eine zentrale Stelle ein. Wie Herbert Bayer, der am Bauhaus wirkte, war er im selben Maß Bild- und Fotokünstler von hohem Rang. Ähnlichkeiten in Mitteln und Intentionen lassen weniger die Frage nach Prioritäten aufkommen als die Einsicht, daß sich die Kunst des Ostens zu jener Zeit in Übereinstimmung mit der des Westens entwickelte. (Bis 2. Juni)

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