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Dokumentationen über das Innenleben der KZs rührten heute die Leute nicht mehr, sagen die einen. Den Spielfilm „Holocaust" verurteilten die anderen wegen seiner angeblichen kommerziellen Sentimentalität.

Keinen Einwand kann es demnach gegen die Fernsehspiel-Dokumentation „Der weibliche Name des Widerstands" (Do., 22. 10., 21J5 Uhr, FS 1) geben, in dem eine Aufarbeitung dieses grauenvollen Geschichtsabschnittes auf hohem Niveau gelang.

Das gleichnamige Buch von Marie-Therese Kersch-baumer verwandelte nüch-temeFaktendes Widerstand-archives in dichte Literatur. Die Regisseurin Susanne Zanke gab der eigenwilligen Prosa das ebenbürtig schöne Bild. Gelegentlich geriet es an den Rand der Idylle, wenn sie z. B. die junge Kommunistin Anni bei einem fröhlichen Ausflug zeigt in Art der Dimdlreklame.

An anderer Stelle aber beließ das bewußt zurückgenommene Bild dem Text seine Wirkung. So endete der Streifen mit dem gewaltigen Brief der jungen Steffi an ihre „lieben Eltern" und an ihr „liebes Kind", eine Stelle, bei der nur der Unsensibelste unberührt bleiben fcann. Dieser Film sollte alle Schüler der Mittelstufe erreichen, in den Deutschstunden ebenso wie in der Zeitgeschichte.

Ein zweiter, sehr beeindruckender „Frauenfilm" lief am Abend des Nationalfeiertages: „Wie der Mond über Feuer und Blut" (20J.5 Uhr, FS 2). Axel Corti gelang es, diese mir ohnehin schon so beispielhafte Monarchin Maria Theresia in dem schunerigen ersten Regierungsjahr und in dem (so aktuellen) Spannungsfeld zwischen Beruf und Familie noch einen Schritt näher zu bringen. Auch die Darstellerin Elisabeth Augustin hat ihren großen Anteil daran.

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