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„Wer die Sowjetmacht von heute verstehen will, muß auch die Geschichte Rußlands von gestern kennen", verspricht der Umschlagtext des neuen „Rußland-Ploetz". Er wird vom Verlag besonders jenen ans Herz gelegt, die wenig Zeit haben, sich umfassend zu informieren. Dementsprechend kommt aber auch das „Verstehen" zu kurz.

Die Geschichte Rußlands und der Sowjetunion von 860 (erster Angriff auf Byzanz) bis zum 25. April 1991 (Gorbatschow bietet seinen Rücktritt vom Amt des Generalsekretärs der KPdSU an) ist zwar übersichtlich und handlich zusammengestellt. Allgemeine Einleitungen zu Beginn jedes Kapitels geben über die sozialen, kulturellen und intellektuellen Entwicklungen Bescheid. Sie ergänzen damit die Chronik, die fast ausschließlich innen- und außen-politische Ereignisse behandelt. Die Hälfte des Bandes ist allein dem 20. Jahrhundert gewidmet.

Bedingt durch den knappen Umfang des Werkes kommt jedoch vieles zu kurz. Das Abkommen von Rapallo etwa läßt die Leser über den Vertragsinhalt im Unklaren. Für tiefergehende Hintergrundinformation je.i-seits der tagespolitischen Ereignisse fehlt der Platz. So eignet sich der Band zwar als Nachschlagewerk. Wer jedoch mehr Zeit hat und mehr verstehen will, wird die abschließende Literaturauswahl (in der leider nur deutschsprachige Publikationen angeführt sind) konsultieren müssen.

RUSSLAND-PLOETZ. Russische und sowjetische Geschichte zum Nachschlagen., von Wolfgang Kessler unter Mitwirkung von Hans Hecker und Herbert Ludat. Verlag Ploetz, Freiburg-Würzburg 1991.2., aktualisierte Aufl. 174 Seiten, öS 232,40.

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