7030538-1989_28_15.jpg
Digital In Arbeit

Für Touristen?

Werbung
Werbung
Werbung

(Schönbrunner Schloßtheater; „Die Hochzeit des Figaro“ und „Die Entführung aus dem Serail“ von W. A. Mozart) Sommertheater soll unterhalten, keine Frage. Manche Regisseure halten diesen Umstand allerdings für einen Freibrief, selbst die Meisteropem Mozarts mit sinnlosen Regiekinkerlitzchen so aufzuputzen und umzukrempeln, daß Mozart in Spaß und Klamauk beinahe untergeht.

Die WienerKammeroper-Produk-tionen des „Figaro“ von Bruno Bergerund der „Entführung“ vonLoujs Gentile liefern dafür Paradebeispiele. Bevorzugt der eine grelle Persiflage, lauten Klamauk und handfeste Untergriffe, mit denen die Schür-zenjäger in der Damenwelt wüten, so verändert der andere ungeniert das Libretto: Belmonte wird zum Landtierarzt, der’ sich mit einem Papagei des Bassa Selim am besten versteht In beiden Inszenierungen bleiben die aristokratisch-bürgerliche Welt der Aufklänmg und das subtile SpielmenschhcherEitelkei-ten und Eifersüchteleien auf der Strecke.

Auch die Dirigenten beider Aufführungen huldigen den großen lauten Gesten. Tilo Fuchs bemüht sich im „Figaro“ um Feuer, wobei ihm im Sänger-Jimgteam aber nur ndiko Szabo-Raimondi und Elisabeth Ginhart folgen können; Hans Zaiiner gelingt es nicht, seine Sänger zu einem homogenen Ensemble zu machen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung