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Gabriel Marcels Aufbruch

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Um Gabriel Marcels Philosophie war es in letzter Zeit ziemlich still geworden, obwohl er als einer der originärsten französischen Denker dieses Jahrhunderts gelten kann und sowohl zur Existenzphilosophie wie auch zur Phänomenologie durchaus eigenständige Beziehungen unterhielt.

Diese 1962 in französischer Sprache edierten frühen Aufsätze sind nun unter der Herausgeberschaft von Vincent Berning ins Deutsche übertragen worden, wobei der Herausgeber auch einige spätere Arbeiten Marcels hinzufügte.

Vor allem die frühen Arbeiten zeigen sehr deutlich Marcels Absprung und Auseinandersetzung mit dem Idealismus, von der aus Marcel die spezifische Dimension des Existentiellen und Konkreten, der Teilhabe und des Ontolo-gischen herausarbeitete. Die Aufzeichnungen über das Problem der Unsterblichkeit sowie die Notizen zu einer Philosophie der Liebe sehen Marcel bereits mitten in jenem Themenkreis, den er in der Folge nicht mehr loslassen wird.

In „Auf dem Weg zu einer konkreten Ontologie“ gibt Marcel eine zusammenfassende Uberschau seines Denkens, die sich auch als erste Einführung in sein Philosophieren eignet. Gewiß gibt dieser Band keine absolut neuen oder die Interpretation revolutionierenden Ergebnisse frei — er ist aber eine wichtige Ergänzung zum Gesamtwerk Marcels, das in seinem Kreisen um Tod, Liebe und das zwischenmenschliche Sein eine wichtige Position der Gegenwartsphilosophie darstellt

GABRIEL MARCEL, REFLEXION UND INTUITION. Texte zur ontologischen Teilhabe des Denkens. Herausgegeben von Vincent Berning. Verlag Knecht, Frankfurt 1987. 216 Seiten, öS 280,80.

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