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Gabriele Wohmann las

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Gabriele Wohmann, die sicher zu den besten Erzählern der in den dreißiger Jahren geborenen Generation zählt, las aus ihrem neuen Gedichtband „Grund zur Aufregung“, außerdem ein Prosastück aus der Anthologie „Das Lächeln meines Großvaters und andere Familiengeschichten“.

Wie ihre Romjane behandeln auch die Gedichte Alltagsthemen: die Fragwürdigkeit von Beziehungen, Angst vor dem Leben, Unsicherheit der Menschen, Krankheit, Tod. „Themen, die der Alltag zuliefert, über die Schwierigkeit, überhaupt zu existieren mit dem Bewußtsein, daß es ein vorübergehender Zustand ist.“ Der von der Kritik bemerkte „Tendenzwandel“ seit dem Roman „Schönes Gehege“, in dem plötzlich so etwas wie die Suche nach Glück, Liebe, Güte zu finden ist, wird von der Autorin selbst sofort wieder heruntergespielt. Jedes

Festlegen auf eine bestimmte Richtung lehnt sie ab: „Das Schöne zu beschreiben, welches das Schreckliche schwieriger macht, habe ich schon immer versucht, mit früher vielleicht etwas geringerem Erfolg und weniger Erfahrung und Gerechtigkeit. Aber ich habe kein Programm, in dem ich mir sage: Von nun an schreib' ich so.“

Ihr nächster Roman, der noch in diesem Jahr erscheinen wird und von dem sie nur verraten möchte, daß er das Leben eines Komponisten beschreibt, der plötzlich die Sinnlosigkeit seines Tuns begreift, soll daher auch wieder etwas zunichte machen von dem Eindruck, „ich sei nun endlich gewonnen für die Seite der Behutsamen, Liebevollen und Gefühlsreichen. Obwohl ich gefühlvoll bin. Aber das sind gemischte Gefühle“.

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