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Gedankensprünge

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Kann die Krankheit des Lebens geplant sein? Stephan Eibel sagt ja. Der junge steirische Autor versucht in seinem Roman zuerst die Symptome dieser „Krankheit” — mangelnder Lebensrhythmus, sprunghafte Gedanken, das Sich-Befreien-Wollen von den Zwängen der Erziehung und des Alltags, Selbstvorwürfe — zu erfassen.

Herwig, die Hauptfigur und unschwer als die Person des Autors selbst zu erkennen, geht zurück in sein Elternhaus, in seine Kindheit und Jugend. (Eibel erzählt dies in kurzen, möglichst wertfrei geschriebenen Episoden.) Herwig kommt zu dem Schluß, daß sein Kranksein angelegt, also geplant sein muß.

Die Sprunghaftigkeit von Herwigs Gedanken findet ihre Entsprechung in kurzen Absätzen, Zeitsprüngen und oft scheinbar zusammenhanglosen Kapiteln, die vom Leser erhöhte Konzentration verlangen, was sich jedoch zweifellos lohnt. Eine trotz negativer Erlebnisse keineswegs pessimistische Bestandsaufnahme eines noch relativ jungen Lebens.

DIE GEPLANTE KRANKHEIT. Von Stephan Eibel. Edition Junge Literatur. Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei und Verlag Christian Brandstätter. 166 Seiten, geb., öS 198,-.

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