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Gedichte eines Botschafters

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Zu einem Kabinettstück der Wiener Kulturszene ganz eigener Art gestaltete sich ein Vortragsabend von Max Löwenstein Clumetzky, den der Ver ein der Freunde alter und klassischer Musik im Kammersaal des Musikvereinsgebäudes gab. Mit 70 Jahren wagte sich der bekannte ehemalige österreichische Botschafter das erste Mal mit Gedichten und lyrischer Prosa an die Öffentlichkeit. Eine ganze Reihe davon hat Franz Wasner, der ehemalige Hausprälat der Familie Trapp, sehr einfühlend vertont. Nach den einführenden Worten des Verfassers will er mit seiner Lyrik eine „Begegnung des Unsagbaren” herbeiführen, Mystisches schwebt ihm dabei vor. Sätze und Bilder in gläsernen Wortgespinsten im Sinne von zerbrechlich, doch nicht durchsichtig, wurden von Henny von Walther als Lieder gebracht, von Erik Werba in bewährter Weise begleitet. Bezaubernd eine Szene in rhythmisierter Prosa, offensichtlich vom täglichen diplomatischen Empfangsund Cocktailleben inspiriert, las Paul Hoffmann meisterhaft aus der Mappe „Aquamarin”: „Futsch im Wasser.”

Freunde, hohe Beamtenschaft aus dem Außenministerium, ja sogar der Bundespräsident mit Gattin gaben ihm die Ehre. Es war eine illustre Gesellschaft, sozusagen die eines philharmonischen Konzertes en minia- ture, die mit Freude und Vergnügen diesem Geistesglitzern lauschte.

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