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Gefahr für den Sonntag?

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Mit der Arbeitswelt in fernerer Zukunft befaßte sich die Debatte im Club 2: Zur Frage stand, ausgehend von einer Äußerung von Vizekanzler Androsch, das gleitende Wochenende. Vor dem Hintergrund von Politikerkommentaren (Vizekanzler Androsch und Abg. Kohlmaier) wurde die Problematik der Einteilung der Freizeit von den Teilnehmern - u. a. von Prof. Gerhard Seicht von der Wirtschaftsuniversität Wien, aber auch von Dr. Rupert Dollinger von der Bundeswirtschaftskammer und Jens Tschebull, der die Diskussion leitete - überwiegend unter dem Aspekt der Ausnützung kostspieliger Maschinen betrachtet; nur Dr. Irene Geldner von der Arbeiterkammer trat als Anwalt der Arbeitnehmer auf. Als Außenseiter in der Runde vertrat Prof. Hittmair aus Innsbruck die Ansicht, aus medizinischen Gründen sei eine Teilung des Wochenendes in zwei freie Tage vorzuziehen; diese Möglichkeit der Freizeitgestaltung wurde als unpraktikabel verworfen. Die Aufhebung des Sonntags wurde zwar von keinem der Teilnehmer für die nähere Zukunft in Erwägung gezogen, trotzdem mahnen Nuancen und Untertöne zur Vorsicht: Für Dr. Dollinger ist die Einbeziehung des Sonntags in die Arbeitszeit „noch nicht“ aktuell, für Prof. Seicht ist der freie Sonntag ein Relikt der mittelalterlichen Wirtschaftsordnung. In einem Nebensatz von Jens Tschebull klang durch, nur der Einfluß des Katholischen Familienverbandes (!) habe die Einführung des gleitenden Wochenendes bis jetzt verhindert.

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