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Gefahrlicher Weg

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In vier „Meilensteinen“ präsentiert das Musical „wagnis und liebe“ den Lebensweg jenes deutschen Pallottinerpaters Josef Kentenich (1885-1968), der im Jahr 1914 die sogenannte Schönstall-Bewegung gründete — eine Art charismatischer Aufbruchsbewegung lange vor dem Konzil. Daß Kentenichs Weg ein „gef ährlicher“ war, wie es im Untertitel des Buches heißt, bezieht sich nicht nur auf den Konflikt mit dem Nationalsozialismus (Kentenich saß fast vier Jahre in Dachau), sondern mehr noch auf den Konflikt mit der Amtskirche, in den der SchönstatJ-Gründer geriet.

Aus Sorge, sein Einfluß könne unerwünschte kritische Strömungen gegen traditionelle Vorstellungen in der Kirche hervorrufen, wurde Pater Kentenich ins Exil geschickt. Knapp vierzehn Jahre verbrachte er in Milwau-kee, ehe er — bereits 80 Jahre alt — unter Paul VI. rehabilitiert wurde. 1975 wurde seine Seligsprechung eingeleitet.

Die von Ludger Edelkötter vertonten Texte des Musicals um Josef Kentenich stammen von Wilhelm Willms, dem Autor religiöser Musicals („ave eva“, „franz von assisi“) und geistlicher Lieder. Die bilderreichen und bibelnahen Texte sind freilich so allgemeingültig, daß sie das Spezifische der Schönstatt-Bewegung nicht recht deutlich werden lassen.

Oder hat Kentenichs „gefährlicher weg“ schon sein Ziel erreicht, nämlich ganzheitliches Denken, Mut zum Wagnis und so weiter Allgemeingut werden zu lassen?

WAGNIS UND LIEBE. Von Wilhelm Willms. Verlag Butzon und Bereiter, Kevelaer 1986. 160 Seiten, kart., öS 12430.

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