6928530-1982_20_16.jpg
Digital In Arbeit

Gegen die Kirche

Werbung
Werbung
Werbung

Alfred Paul Schmidt, durch avantgardistische Prosa bekannt geworden, schrieb einen normal erzählten realistischen Roman: einen Entwicklungsroman. Der Leser begleitet den Lebensweg eines Findelkindes bis in die Mitte seiner Schulzeit. Es ist, wohin es auch kommt, schwer zu bändigen, erst recht, als es aus der stei-rischen Provinz in die Landeshauptstadt Graz kommt - in ein • katholisches Heim. Uber allen seinen Taten und Untaten steht das Motto: irgendwie wird es sehen weitergehen.

Worauf alles hinausläuft? Der in der Pubertät Befindliche bedarf der Erlösung des Fleisches. Wo wird er sie finden? Ihm ist das Glück beschieden, sie bei einer Tochter aus angesehenem Haus zu finden. Er ist nicht - so schließt der Roman - „durch die Wassertaufe in die Menschheit aufgenommen worden, die Taufe durch das ihn willig aufnehmende Fleisch hat ihn zum Menschen gemacht.”

Der Roman ist hart erzählt -von einem Autor mit ausgeprägt sozialkritischer Haltung und behaftet mit immer wieder durchbrechenden Ressentiments gegen die Kirche und ihre Einrichtungen. Er zeichnet in vielen Einzelheiten, die zur Anklage Gelegenheit geben, die psychische Entfaltung eines Kindes auf der Schattenseite des Lebens.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung