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Gegen Dogmen

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Schon um der Einleitung und des Nachwortes willen müßte man dieses Buch lesen:

„Wenn man die Wirklichkeit endgültig dogmatisch definiert hat, schließt man vom Realismus alles aus, was Erschaffung einer neuen Wirklichkeit ist... Die Anerkennung der schöpferischen Rolle der Kunst hingegen führt uns dazu, daß wir in der Kunst, ebenso wie in den Wissenschaften, einen fruchtbaren Pluralismus der verschiedenen Stile und Schulen nicht nur hinnehmen, sondern ihn sogar wünschen."

Was hier Garaudy im Nachwort feststellt, entwirft Louis Aragon im Vorwort mit leidenschaftlichem Engagement:

„Die systematische Ablehnung alles dessen, was nach dogmatischem Maßstab nicht Wirklichkeit ist, verstümmelt den Realismus, setzt ihn herab und macht insbesondere eine der wesentlichen Fragen bezüglich des Werdens der Kunst unverständlich."

Propaganda-Kunst führt immer zu einer Zerstörung der Kunst und damit auch der schöpferischen Kräfte des Menschen.

Die herrlichen Studien zu Picasso, Saint-John Perse, vor allem aber die ausführlichsten Interpretationen zum Werke Kafkas machen das Lesen des Buches zu einem wahren Erlebnis.

FÜR EINEN REALISMUS OHNE SCHEUKLAPPEN. Picasso, Saint-John Perse, Kafka. Von Roger Garaudy. Europa-Verlag. Wien-München-Zürich 1981. 20? Seiten, Paperback, öS 198,-

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