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Geist der Romanik

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Die Kunst des frühen Mittelalters ist nicht allein durch jene knappe Formelhaf tigkeit charakterisiert, welche gerne als archaisch bezeichnet wird: Der amerikanische Kunsthistoriker Meyer Schapiro zeigt in einer erstmals in deutscher Ubersetzung vorliegenden Auf satzsamm-lung, wie groß die Freiheiten, wie verlockend die Formenspielräume waren, die Bildhauern und Buchmalern der Romanik zur Verfügung standen.

Anhand zeitgenössischer Texte wird nachgewiesen, daß die

„Operosa varietas“, die künstlerische Vielfalt, keineswegs ira Widerspruch zur durchwegs religiös motivierten Kunsttheorie der Epoche stand. Selbst in den Initialen und Randdekorationen von Handschriften des auch hinsichtlich der Kunstproduktion einem strengen Reglement unterworfenen Zisterzienserordeni fehlt es weder an allegorische! Anspielungen noch an Szenen denen bereits die Beobachtunj des alltäglichen Lebens der Mönche zugrundezuliegen scheint.

Damit erweisen sich vieje., Kunstwerke der romanischen Periode nicht mehr ausschließlich als Träger religiösen Symbolgehalts oder als funktionelles Gerät. Sie sind eigenwertige künstlerische Gebilde.

ROMANISCHE KUNST. Von Meyer Sch-

Siro. Du Mont Buchverlag, Köln 1987.583 Sei-sn, Ln., öS 608,40.

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