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Genug davon

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Da ich nicht willens bin, mir von den wesentlich jüngeren Herren Turrini und Pevny einreden zu lassen, daß ich alles, was ich recht aktiv erlebt habe, gar nicht erlebt habe und daß alles, was ich mit eigenen Augen gesehen habe, nicht war, wie es war, sondern so, wie die heutigen Machthaber gerne hätten, daß es gewesen sei, werde ich die hochgepriesene, von Millionen eingeschaltete und preisgekrönte „Alpensaga” auch in Hinkunft „nicht einmal ignorieren”.

Erwähnt sei vielmehr der hervorragend gemachte kanadische Film „Einer allein”, der die Umweltverschmutzung durch gierige Unternehmer unter Beihilfe gieriger Gewerkschaften des Kindermordes anklagt. Natürlich stand ich, wie alle Zuseher, auf seiten des tapferen Journalisten, des Einzelgängers.

Mir fiel nur auf, daß man eigentlich nie etwas von den „Grünen” in der Sowjetunion und den östlichen Satellitenländern hört, wo doch die Anbetung des materiellen Fortschritts ebenso abscheuliche Früchte zeitigen dürfte wie im Westen, der dem Osten in dieser Hinsicht längst davongelaufen ist.

Das Tempo des Westens zu bremsen, ist den Kremlgewaltigen bisher nicht gelungen. Nicht durch kommunistische Parteien und nicht durch Unterwanderung der Kirchen. Nicht durch Jugendrevolution und nicht durch Terrorbanden. Nicht durch Pornowellen und nicht durch die künstlichen Paradiese der Drogensucht. Der Vorsprung des Westens, gefördert von profitgierigen Unternehmern und von mitprofitierenden Gewerkschaften, vergrößert sich immer mehr.

Wie also, wenn die Kremlgewaltigen es jetzt mit den „Grünen” versuchen wollten? „Grün ist die Heide”, sang einst Hermann Löns, „die Heide ist grün. Aber rot sind die Rosen, wenn sie erblühn ...”

Und mein Mißtrauen wächst ins Grenzenlose.

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