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Geyaltlos

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Mit Rosenkränzen gegen Panzer: Der gewaltlose Widerstand gegen den Diktator Ferdinand Marcos auf den Philippinen hat weltweit Eindruck gemacht. Einer staunenden Weltöffentlichkeit wurde eindrucksvoll vor Augen geführt, daß die vom Evangelium geprägte Haltung der „aktiven Gewaltlo-sigkeit“ mehr als Utopie ist.

Ein mindestens ebenso eindrucksvolles, wenn auch nicht nach philippinischem Muster „erfolgreiches“ Beispiel „aktiver Gewaltlosig-keit“ wird dagegen weithin verkannt: Es ist das Beispiel der polnischen „Solidar-nosc“-B ewegung.

Auch „Solidarnosc“ hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Aber der geistige Hintergrund dieser Bewegung ist kaum je in seiner Tragweite zur Kenntnis genommen worden. Und doch war — und ist — „Solidarnosc“ nichts anderes als praktizierte „aktive Gewaltlosigkeit“ aus dem Geist des Evangeliums.

In den „Solidarnosc“-Jah-ren wurden keine Parteifunktionäre ermordet, keine Attentate verübt — wenn man vom Anschlag eines .Ästheten“ auf ein häßliches Lenin-Denkmal in Krakau absieht —, trotz aller Provokationen ist die Jugend Polens dem Ideal der „aktiven Gewaltlosigkeit“ treu geblieben.

Auf dem Hintergrund der Freude über den Erfolg auf den Philippinen sollte man sich auch des polnischen Beispiels wieder entsinnen. Damit die Formel „Solidarität für Solidarität“ mehr wird als ein gefälliger Slogan.

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