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Gibt immer der Klügere nach?

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Die phantasiesprühende Ge-schichte vom Märchenerzähler Spagetti und seinem schlauen Pa-pagei Toni erzählt, wie die beiden nach schwierigem Probestück nach Peperonien gelangen, dem Land, in dem es kein Geld gibt und die Men-schen angeblich sehr glücklich sind. Zuerst fühlen sich die zwei Gäste auch wie im Schlaraffenland. Bald aber zeigt sich die Kehrseite der Medaille, und nun möchten beide weg. Aber so leicht geht das nicht...

Und die kleinen Leser erfahren, daß sich Glück nicht befehlen läßt, und daß dort, wo Gleichheit laut-stark verkündet wird, am meisten Ungleichheit herrschen kann. Dabei nützt es gar nichts, wenn alle (ge-zwungenermaßen) mit einer rosa Brille durchs Leben gehen und zweimal täglich je eine halbe Stunde lachen müssen (unter Polizei-aufsicht!). Wer sich nicht glücklich zeigt, wird nämlich kurzerhand hingerichtet... Es nützt nicht einmal etwas, wenn man der Bruder des Präsidenten ist. Schließlich muß Spagetti dahinterkommen, daß der, der immer nachgibt, keineswegs der Klügere, sondern vielmehr der Dämlichere ist.

Die phantasievolle Geschichte für Kinder ab acht Jahren mit ihrem kindertümlichen Humor zeigt also wie nebenbei manches an Lebens-weisheit, zum Beispiel, daß Glück für jeden Menschen etwas anderes ist. Die Illustrationen tragen sehr zur Unterhaltung bei.

REISE NACH PEPERONIEN. Von Dimiter Inkiow. Lentz Verlag, München 1990.140 Seiten, öS 154,50.

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