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Giovanni ist jung

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(Volksoper, Wien; „Don Giovanni“ von W. A. Mozart) Auch der zweite Premierenabend im Mozart-Zyklus des Regisseurs und Bühnenbildners Marco Ar-turo Marelli und des Dirigenten Bruno Weil zeigt jugendliche Frische und Originalität und den Mut zu Unkonventionellem. Marelli setzt auf einen sehr jungen Giovanni, den Dänen Boje Skov-hus, der alle Eigenschaften mitbringt, den gewissenlosen, smarten Verführer glaubhaft zu machen: Eine kraftvolle, schöne Baritonstimme, blendendes Aussehen und die Dreistigkeit des Weiberhelden.

Rund um ihn gruppierte Marelli junge Sänger, die zwar nicht immer bravourös, aber stimmlich verläßlich sind und sich in das Regiekonzept minuziös einfügen (am überzeugendsten: Eliane Coelhos Donna Elvira, Lubica Orgonasovas Donna Anna und Ulrike Steinskys Zerlina). Gille Cachemailles Leporello begnügt sich hingegen zu sehr mit der Rolle des fröhlichen Komödianten.

Inszenierung und Bühnenbild bieten Theater auf dem Theater: Violette Samtvorhänge werden sektorenweise hochgerafft, geben den Blick in Gassen frei, rote Keile und Blöcke symbolisieren Sevillas Straßen. Kubistische Malereien, dazwischen gebaute Szenen und zahllose symbolische Anspielungen geben der Produktion etwas Unbekümmertes, bunt Gemischtes. Unter einer einstürzenden Barockkuppel fährt Giovanni in die Hölle.

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