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Glänzend gespielte Kolportage

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Auch nicht fein geht es unter nach außen hin sehr feinen Leuten des obersten amerikanischen Geldadels in dem Film „Der Clan“ zu. Er spielt im Detroit unserer Tage unter den Bossen der Autobranche, wo ein körperlich gebrechlicher, geistig noch voll aktiver Greis von 86 Jahren als Aufsichtsratspräsident seines weltweiten Unternehmens und Konkurrent von Ford und General Motors noch immer die Fäden zieht, nachdem er am Selbstmord seines homosexuellen Sohnes nicht ganz unschuldig war und ein Enkel als Generalmanager der Firma mafiaartige Methoden und Intrigen gegen den Alten anwendet.

Der Film ist nach einem Roman von Harold Robbins gedreht und demgemäß in der Handlung so voller Kolportage, daß von einer psychologisch fündigen Familiensaga keine Rede sein kann. Sicher ist die mit viel menschlicher Skrupello-sigkeit und kaltblütigen Verbrechen ausgestattete Story mit glatter Hollywood-Perfektion recht spannend abgespult, aber Informationswert oder sozialkritische Relevanz hat sie nicht. So fasziniert allein der große Laurence Olivier in einer Doppelrolle (ausgiebige Rückblenden auf das Jahr 1935), während Robert Duvall eine seiner abgefeimten Typen virtuos interpretiert.

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