(Museum der Bildenden Künste in Budapest; bis 31. August) Zur Fünfhundertjahrfeier der Entdek- kung Südamerikas und des Zusam- mentreffens der lateinamerikani- schen und der europäischen Kultur wurde diese Ausstellung aus Ecua- dor nach Europa gebracht. Die mehr als hundert Stücke umfassende Schau enthält aus der ersten Perio- de der lateinamerikanischen Kul- tur (etwa 1200 v. Chr.) zahlreiche Venus-Statuetten, die die Archäo- logen als Symbole des Fruchtbar- keitkultes bezeichnen.
Mit der neuen Technik der Kera- mik, nämlich der Bemalung des gebrannten Tones, beginnt die Blüteperiode der ecuadorianischen Kultur. Neben den rituellen Tonge- fäßen mit Pflanzenmotiven sind besonders Pfeif gef äße mit tierischen Motiven interessant, die dieselben Laute wie die dargestellten Tiere von sich geben.
In Schmuckgegenständen er- schließt sich eine exotische For- menwelt; die Benutzung von Platin und Gold bei der Herstellung der Ohr- und Nasenringe aus dem drit- ten Jahrhundert v. Chr. beweist, daß in Lateinamerika Platin früher als in Europa bekannt war. Ge- wohnheiten und Bräuche des alten präkolumbianischen Volkes, wie der Genuß von Koka, das Gebären der Kinder, Symptome von Krank- heiten oder Szenen aus dem Alltag sind in schönen Ton-Darstellungen zu erkennen.
