6970703-1985_28_18.jpg
Digital In Arbeit

Gott als Ersatz?

Werbung
Werbung
Werbung

Ein Psychoanalytiker und Jurist geht daran, über Jugendreligionen zu sprechen.

Ich meine, man kann diesem Buch nur ablehnend gegenüberstehen, wenngleich der tiefenpsychologische Aspekt hier seine Gültigkeit hat und über das sehr unliebsame Phänomen kluge und sicher auch teilweise gültige Aussagen gemacht werden. Aber das letzte Wort über das Thema „Religion”, wie immer es auch geartet sein mag, hat der Theologe und nicht der Psychoanalytiker, noch dazu, wenn er, wie offensichtlich der Autor, Gott fremd gegenübersteht und in ihm nur eine Art Ersatzmittel sieht.

Für den Gläubigen gibt es keine „unlösbaren Probleme”. Menschen, die wirklich zu Gott finden, können von ihm bis in die Tiefen ihres Seins geheilt werden und müssen keineswegs für immer „ein Faß ohne Boden” bleiben. Ein noch so kluger und gelehrter Psychoanalytiker, der sich allein auf seine Wissenschaft verläßt, wird das freilich nie verstehen, und also täte er besser daran, kein Buch über Religionen zu schreiben.

NEUE JUGENDRELIGIONEN. Von Johannes R. Gascard. Verlag Herder Freiburg 1984, 160 Seiten, kart., öS 131,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung